Es begann 1798, Napoleon zog nach Ägypten. Dreissig Jahre zuvor hatte in Pforzheim Markgraf Karl Friedrich das Privilegium zur Errichtung einer Uhren- und feinen Stahlwarenfabrik unterzeichnet. Die Industrialisierung schritt unaufhaltsam fort. Die Stadt Pforzheim zählte knapp 5000 Einwohner. Der einige Jahre zuvor bei seinem Weg von der Rauhen Alb in die Fremde nach Pforzheim gekommene 26jährige Glasergeselle Jakob Hoheisen strebte die Selbständigkeit an. Er ging zu den "Ehrenwerten Meistern" der Glaserzunft Pforzheim, bewies diesem strengen Gremium sein Können und legte die Meisterprüfung ab. Weil er auch "guten Rufes"und "kerngesund" war, wurde er als Meister in die Pforzheimer Glaserzunft aufgenommen.

An dem Aufschwung, den die Stadt Pforzheim in den folgenden Jahren erlebte, hatten auch die Handwerksbetriebe ihren Anteil.In seinem historischem Rückblick auf "Pforzheims Vergangenheit" erinnerte derHeimatschriftsteller Oscar Trost an eine Diskussionsrunde mit dem angesehenen Bürger Glaser Hoheisen am 20.Januar 1806 im Gasthaus zum "Römischen Kaiser" in der Metzgerstrasse.

Die folgenden Generationen mit Jakob Hoheisen (1809-1867) und Theodor Hoheisen (1847-1908, 1.v.l.) führten den Glasereibetrieb in der Brüder- bzw. Lammstrasse erfolgreich weiter. Fortschrittsdenken prägte schon in jenen Jahren das Handeln der Glasermeister Hoheisen. So baute im Jahre 1890 der Urgroßvater des heutigen Firmeninhabers, Theodor Hoheisen, als erster Pforzheimer Handwerksbetrieb einen Gasmotor mit Glührohrzündung zum Antrieb der Maschinen ein. Nicht ohne Stolz nannte er darauf hin seinen Betrieb "mechanische Glaserei", denn nun wurden die Fenster mit Maschinen hergestellt.

Dieser Theodor Hoheisen war es auch, der in der Zerrenerstrasse Nr 24 (im bereich der heutigen Centralklinik), im Hintergebäude seines vor der Jahrhundertwende erstellten eindrucksvollen viergeschossigem Wohngebäudes, eine modern eingerichtete Werkstatt errichtete. Die Front des Gebäudes wurde als komplette Sandsteinfassade ausgeführt, was schon damals soviel kostete wie der dreistöckige Werkstattbau. Schon mit 19 Jahren musste im Jahre 1909 der Großvater des heutigen Besitzers, ebenfalls mit Vornamen Theodor (2.v.l.), nach dem frühen Tod seines Vaters den Betrieb übernehmen. Auf einer Fläche von 120 Quadratmetern hatte er 20-22 Gesellen beschäftigt, selbst aus heutiger Sicht erstaunlich. Dies war nur deshalb möglich, weil die Fenster erst an der Baustelle angeschlagen wurden. Der junge Meister wurde bei seinem Vorhaben tatkräftig von seiner resoluten Mutter unterstützt, einer Schwester von Bertha Benz, die nicht zuletzt durch die erste Automobilfernfahrt der Welt ein Stück Automobilgeschichte schrieb.

Am Ende des 2. Weltkrieges stand Theodor Hoheisen vor den Trümmern seines Betriebes und des Wohnhauses an der Zerrennerstrasse. Wenige Wochen nach Kriegsende machte sich Theodor Hoheisen mit seinem inzwischen aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Sohn Theo (3.v.l.) an den Wiederaufbau.

Der neue Start erfolgte zunächst als Untermieter bei der Firma Ritter AG in der Blücherstrasse. Im Jahre 1958, dem Geburtsjahr des heutigen Besitzers, wurde die gemeinsam mit einem Wohnhaus in der Salierstrasse 51 erstellten neuen und modernen Betriebsräume bezogen. Nach dem Tod von Theodor Hoheisen übernahm Theo Hoheisen, nunmehr als fünftes Familienglied in direkter Reihenfolge den Fensterbaubetrieb. Theo Hoheisen hat viele Jahre als Innungobermeister dem Berufsstand wertvolle Impulse vermittelt.

Nach dem Tode ihres früh verstorbenen Ehegatten führte Irene Hoheisen (4.v.l.) das Geschäft im Sinne ihres Mannes weiter. Sie war für die gesamte Buchhaltung mit EDV, sowie den innerbetrieblichen Ablauf zuständig. Tatkäftig unterstützt wurde sie von ihrem Sohn Bernd, der mit 22 Jahren seine Meisterprüfung ablegte (1981). Zusammen führten sie die Firma bis Frau Hoheisen im November 1993 schwer erkrankte und im Februar 1995 verstarb. Ihre ganze Energie und Schaffenskraft galten der Glaserei.

Seit 1993 leitet Bernd Theodor Hoheisen (1.v.r.) den Fensterbaubetrieb sechsten Familiengeneration und stellt sich mit modernster Technik den ständig  neuen Herausforderungen.

Qualität aus Tradition – Nach wie vor fertigt Hoheisen Fensterbau mit modernsten Maschinen und dem handwerklichen Know-How der Mitarbeiter Fenster in hochwertiger Ausführung.